Die Plattform für Abwärme macht erstmals ungenutzte industrielle Wärmepotenziale öffentlich zugänglich. Unsere geografische Visualisierung zeigt, wo sich Nutzungschancen bündeln – und eröffnet neue Perspektiven für Energieeffizienz und lokale Wärmewende.
Eigene Darstellung
Die Plattform für Abwärme ist eine Initiative der Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) im Rahmen des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG). Sie hat das Ziel, gewerbliche Abwärmepotentiale in Deutschland sichtbar zu machen und deren Nutzung zu fördern.
Die Plattform für Abwärme bietet erstmals eine umfassende Übersicht über gewerbliche Abwärmepotentiale in Deutschland mit dem Ziel, diese ungenutzte Energie nutzbar zu machen und somit die Energieeffizienz zu steigern. Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtendenergieverbrauch von mehr als 2,5 Gigawattstunden sind verpflichtet, ihre Abwärmedaten auf dieser öffentlichen Plattform bereitzustellen. Das Portal für die Plattform ist seit April 2024 verfügbar und die Einreichung von Meldungen wurde im November 2024 freigeschaltet. Die erste Meldefrist endete am 1. Januar 2025. Bis zum 14. März 2025 wurden Daten von über 3.000 Firmen mit mehr als 21.000 Abwärmepotentialen und einer gesamten jährlichen Abwärmemenge von 171 Terawattstunden erfasst.
Diese umfangreichen Datensätze haben wir genutzt, um eine grafische Darstellung auf einer geografischen Karte zu erstellen. Durch die räumliche Visualisierung lassen sich regionale Schwerpunkte von Abwärmeaufkommen deutlich erkennen.
Die interaktive Karte ermöglicht es, gezielt in Regionen oder auf einzelne Standorte hineinzuzoomen. Die roten Kreise markieren gemeldete Abwärmequellen – ihre Größe steht dabei in direktem Verhältnis zur Höhe des jeweiligen Abwärmepotenzials. Per Klick auf einen Kreis lassen sich zusätzliche Informationen wie der Name des Unternehmens und die gemeldete Wärmemenge in Kilowattstunden pro Jahr einsehen.
So können potenzielle Ballungsräume identifiziert werden, in denen sich eine Nutzung der Abwärme besonders wirtschaftlich oder ökologisch lohnen könnte. Ein weiterer Vorteil der kartografischen Darstellung liegt in der Möglichkeit, potenzielle Synergien zwischen verschiedenen Akteuren sichtbar zu machen – etwa zwischen Industrieanlagen mit hohem Abwärmeanfall und nahegelegenen Wohnquartieren, öffentlichen Einrichtungen oder anderen Abnehmern mit Wärmebedarf. Dies kann die Planung und Umsetzung von Wärmenetzen, Abwärme-Kooperationen oder Investitionen in Infrastruktur deutlich erleichtern.
Nicht zuletzt unterstützt die Visualisierung auch politische Entscheidungsträger, Energieplaner und kommunale Verwaltungen bei der gezielten Entwicklung nachhaltiger und regional angepasster Energiekonzepte.