Durch Klicken auf „Annehmen“ stimmen Sie der Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät zu, um die Navigation auf der Website zu verbessern, die Nutzung der Website zu analysieren und unsere Marketingbemühungen zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

So viel Abwärme steckt in Deutschland

Die Plattform für Abwärme macht erstmals ungenutzte industrielle Wärmepotenziale öffentlich zugänglich. Unsere geografische Visualisierung zeigt, wo sich Nutzungschancen bündeln – und eröffnet neue Perspektiven für Energieeffizienz und lokale Wärmewende.

Ina Machleid

Ina Machleid

|

March 26, 2025

Eigene Darstellung

Die Plattform für Abwärme ist eine Initiative der Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) im Rahmen des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG). Sie hat das Ziel, gewerbliche Abwärmepotentiale in Deutschland sichtbar zu machen und deren Nutzung zu fördern.

Die Plattform für Abwärme bietet erstmals eine umfassende Übersicht über gewerbliche Abwärmepotentiale in Deutschland mit dem Ziel, diese ungenutzte Energie nutzbar zu machen und somit die Energieeffizienz zu steigern. Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtendenergieverbrauch von mehr als 2,5 Gigawattstunden sind verpflichtet, ihre Abwärmedaten auf dieser öffentlichen Plattform bereitzustellen. Das Portal für die Plattform ist seit April 2024 verfügbar und die Einreichung von Meldungen wurde im November 2024 freigeschaltet. Die erste Meldefrist endete am 1. Januar 2025. Bis zum 14. März 2025 wurden Daten von über 3.000 Firmen mit mehr als 21.000 Abwärmepotentialen und einer gesamten jährlichen Abwärmemenge von 171 Terawattstunden erfasst.

Diese umfangreichen Datensätze haben wir genutzt, um eine grafische Darstellung auf einer geografischen Karte zu erstellen. Durch die räumliche Visualisierung lassen sich regionale Schwerpunkte von Abwärmeaufkommen deutlich erkennen.

Die interaktive Karte ermöglicht es, gezielt in Regionen oder auf einzelne Standorte hineinzuzoomen. Die roten Kreise markieren gemeldete Abwärmequellen – ihre Größe steht dabei in direktem Verhältnis zur Höhe des jeweiligen Abwärmepotenzials. Per Klick auf einen Kreis lassen sich zusätzliche Informationen wie der Name des Unternehmens und die gemeldete Wärmemenge in Kilowattstunden pro Jahr einsehen.

Wärmemengen Visualisierung

So können potenzielle Ballungsräume identifiziert werden, in denen sich eine Nutzung der Abwärme besonders wirtschaftlich oder ökologisch lohnen könnte. Ein weiterer Vorteil der kartografischen Darstellung liegt in der Möglichkeit, potenzielle Synergien zwischen verschiedenen Akteuren sichtbar zu machen – etwa zwischen Industrieanlagen mit hohem Abwärmeanfall und nahegelegenen Wohnquartieren, öffentlichen Einrichtungen oder anderen Abnehmern mit Wärmebedarf. Dies kann die Planung und Umsetzung von Wärmenetzen, Abwärme-Kooperationen oder Investitionen in Infrastruktur deutlich erleichtern.

Nicht zuletzt unterstützt die Visualisierung auch politische Entscheidungsträger, Energieplaner und kommunale Verwaltungen bei der gezielten Entwicklung nachhaltiger und regional angepasster Energiekonzepte.

Ina Machleid

M.Sc.

Ina Machleid

Software & Project Engineering

TLK Energy

Ina Machleid hat einen Master in Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Verfahrenstechnik der RWTH Aachen. In ihrer Masterarbeit hat sie sich mit der mathematischen Optimierung von Wärmespeichern in Wärmeübertragernetzwerken für Batch Prozesse beschäftigt. Bei der TLK Energy arbeitet sie mit Dymola an der Modellierung und Simulation thermischer Systeme. Zusätzlich beantwortet sie Supportanfragen zur Simulationsbibliothek TIL Suite.

Weitere Blogbeiträge: